Der Faustkampf
Wettbewerbe und Wettkämpfe (Agone) auf nahezu allen Gebieten des öffentlichen Lebens waren ein Merkmal der griechischen Kultur. Von besonderer Bedeutung waren die sportlichen, geistig-künstlerischen und pferdesportlichen Agone.
Der Faustkampf zählt zu den ältesten Sportarten Griechenlands. Schon im 2. vorchristlichen Jahrtausend wurde in Mykene und auf Kreta geboxt und 688 v. u. Z. in das olympische Programm aufgenommen. Bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. wurden die Mittelhand, Handwurzel und Unterarm mit bis zu 3,70 m langen Lederbändern aus Ochsenhaut umwickelt. Sie sollten Handknochen und Gelenke vor Brüchen und Stauchungen schützen. Sie gaben aber auch einen wirkungsvollen Schlagring ab.
Aufgesetzte Metallbuckel sind nur bei römischen Schriftstellern überliefert, ganzmetallene Handschuhe erst in der Kaiserzeit bei Gladiatorenkämpfen nachweisbar.
Es gab weder Gewichtsklassendifferenzierung (nur Einteilung in Altersklassen) noch zeitliche Begrenzung der Kämpfe. Ein Faustkampf konnte also durchaus mehrere Stunden ohne Pause andauern. Falls sich der Kampf zu lange hinzog konnten die Schiedsrichter – die übrigens vor dem Wettbewerb die Wicklungen der Lederbandagen kontrollierten – das Kampfende mit einem Trick beschleunigen. Sie grenzten den Aktionsradius der Sportler ein, indem sie mit Helfern die Kämpfenden mit Meßlatten und Leitern umringten. Die Kontrahenten, so in ihren Ausweichmöglichkeiten stark eingeschränkt, mussten die Schläge (gerader Stoß, Haken, Schwinger zum Kopf; Körpertreffer waren verboten) konzentriert hinnehmen.
Um Härte zu demonstrieren und den Gegner nicht zu ermutigen, verschluckten einige Boxer ihre ausgeschlagenen Zähne. Nicht wenige Teilnehmer wurden zum Krüppel geschlagen oder verloren ihr Leben.
Der Kampf endete durch Bewußtlosschlagen des Gegners oder - schändliche -Aufgabe durch Heben des rechten Zeigefingers.
Bei diesem Bronzehaupt handelt es sich um den berühmten Boxer Satyros von Elis, fünfmaliger Gewinner der Nemeischen Spiele, je zweimal Sieger bei den Phytischen Wettkämpfen und in Olympia. Das Werk wurde 330-320 v. Chr. von dem athenischen Bronzebildner Silanion geschaffen. Fundort Olympia, ausgestellt im Nationalmuseum in Athen.
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